Wie erstelle ich einen Businessplan der überzeugt

Nov 21, 2025By Luis Alvarez
Luis Alvarez

Was Investoren wirklich sehen wollen – und wie du einen Businessplan schreibst, der ihre Fragen beantwortet, bevor sie sie stellen.


Die meisten Businesspläne scheitern nicht, weil sie schlecht geschrieben sind, sondern weil sie an der Realität vorbeigehen.
Ein Investor will keinen Schulaufsatz, keinen 40-Seiten-Roman und keine Marketing-Phrasen.

Er will drei Dinge:

  • Klarheit
  • Realismus
  • Einen Gründer, der weiss, was er tut

Hier ist, was ein Businessplan aus Investorensicht wirklich enthalten muss.

1. Beginne mit einem scherzhaften Problem (nicht einer Idee)

Investoren investieren nicht in Lösungen, sondern in Probleme mit echtem Leidensdruck. Wenn dein Problemabschnitt nicht zeigt, warum dieses Problem stark, teuer und dringend ist, steigst du schon schlecht ins Gespräch ein.

Investor-Frage:
„Wie gross ist das finanzielle Risiko, wenn niemand dieses Problem löst?“ Wenn die Antwort unklar ist → Nein.

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2. Die Lösung: Fokussiert, testbar, differenziert

Erkläre nicht „was“ du baust, sondern warum deine Lösung besser ist als bestehende Alternativen.

  • Wo liegt der Wettbewerbsvorteil?
  • Was ist dein unfair advantage?
  • Wie schnell kann dich jemand kopieren? 

Investor-Frage:
„Wenn ich 2 Mio. Kapital in deinen stärksten Konkurrenten stecke – bist du tot?“

be the one

3. Zielgruppe: So eng wie möglich

Zu viele Startups sagen: „Der Markt ist riesig.“ Investoren halten dann sofort Abstand.

Besser:
Glasklar definierte Zielgruppe, spezifisches Verhalten ,klarer Zugang (Go-to-Market)

Investor-Frage:
„Wen kann der Gründer HEUTE erreichen, ohne Kapital zu verbrennen?“

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4. Geschäftsmodell: Zeig mir, wie Geld fliesst

Investoren wollen keine Buzzwords, sondern:

  • wie verdienst du konkret Geld
  • welche Marge hast du
  • wie oft wird gekauft
  • wie gross ist der Lifetime Value
  • wie hoch ist der Customer Acquisition Cost

    Investor-Frage:
    „Würdest du dieses Geschäftsmodell selbst mit deinem Geld finanzieren?“
Planning Strategy Concept. Strategic Vision: Golden Chess Pawn with Strategy Diagram. 3D rendering.

5. Markt & Wettbewerb: Radikal ehrlich

Ein guter Gründer zeigt:

  • wer bereits Geld in diesem Markt verdient
  • wo die Eintrittsbarrieren liegen
  • was realistisch schwer wird

Investoren lieben Gründer, die Probleme nicht verstecken.

Investor-Frage:
„Kennt dieser Gründer seinen Markt oder redet er nur darüber?“

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6. Go-to-Market: Wie kommst du an deine ersten 100 Kunden?

Der häufigste Killer bei Businessplänen: vage Marketingstrategien ohne konkrete Schritte.

Ein investortauglicher Plan beschreibt:

  • 3–5 funktionierende Akquisekanäle
  • realistische Kosten pro Kanal
  • messbare Zielgrössen
  • erste Proof Points

Investor-Frage:
„Kann der Gründer verkaufen – oder braucht er einen Verkäufer?“
Wenn es Letzteres ist → schwierig.

7. Team: Warum ihr?

Investoren investieren nicht in Ideen, sondern in Menschen mit:

  • relevantem Track-Record
  • echter Kompetenz
  • hoher Lernfähigkeit
  • klarer Rollenverteilung

Investor-Frage:
„Würde ich mit diesen Leuten in ein Boot steigen, wenn der Sturm kommt?“

8. Finanzplanung: Keine Utopien

Die meisten Gründer unterschätzen Kosten und überschätzen Umsatz.

Ein investortauglicher Businessplan hat:

  • Cashflow für 18 Monate
  • realistische Kosten
  • konservative Umsatzprognosen
  • klare Kapitalverwendung
  • verständliche Szenarien (bad / base / good)

Investor-Frage:
„Versteht dieser Gründer Liquidität – oder wird er in 6 Monaten wieder Kapital brauchen?“

9. Risiken: Zeige, dass du sie kennst

Nicht: „Unsere Risiken sind gering.“

Sondern:

  • Was kann schiefgehen?
  • Wie gross ist der Impact?
  • Wie sicherst du dich ab?

Investoren wollen Gründer, die Risiken denken, nicht ignorieren.

10. Der fertige Plan: Kurz, klar, glaubwürdig

Ein starkes Investor-Dokument hat:

  • 8–12 Seiten
  • saubere Struktur
  • echte Daten (nicht zwingend alle in der Präsentation)
  • klare Logik
  • kein Marketing-Sprech 

Und ganz wichtig:
Es zeigt, dass der Gründer versteht, wie Business funktioniert.

Programmer, planning and presentation with business people in office for website developer, coding bootcamp and review. Mentor, collaboration and software engineer with employees in tech startup

Fazit aus Investorensicht

Ein Businessplan muss keine „Überzeugungsshow“ sein. Er muss zeigen, dass der Gründer:

  • das Problem wirklich versteht
  • realistisch plant
  • klar denken kann
  • mit Unsicherheit umgehen kann
  • weiss, wie man Geld verdient
  • und wie man ein Unternehmen baut

Wenn du all das schaffst, bist du nicht nur „fundable“. Du wirkst wie jemand, mit dem Investoren auch durch harte Phasen gehen würden.

Ein Business Sparringpartner kann dich genau dabei unterstützen:
Strategisch, realistisch und hands-on.

Ich begleite Unternehmer, Gründer und Teams in der ganzen Schweiz dabei, ihre Strategie zu schärfen, Entscheidungen vorzubereiten und ihr Business nachhaltig zu stärken – pragmatisch, ehrlich und immer mit Blick aufs Machbare.

Wenn du ein Gründer bist, der den nächsten Schritt sucht – lass uns reden.
Vielleicht ist mein Weg das Stück Erfahrung, das dir gerade fehlt. Schreibe mir eine Mail und lass uns gemeinsam austauschen.

Diverse business colleagues collaborating on project in modern office